Seit fast 1 ½ Jahren bestimmt Corona weltweit das gesellschaftliche Zusammenleben der Menschen. Inzidenzzahlen beeinflussen unser Gemeinschaftsleben. Wellenartig brechen die Infektionszahlen über uns ein. Wie ein Broker muss die politische Führung auf die immer wieder neusten Fallzahlen reagieren. In immer wieder aktualisierten Verordnungen und Gesetzesänderungen hangeln wir uns durch diese Pandemie. Durch die Entwicklung neuer Impfstoffe ist es uns gelungen die epidemischen Folgen langsam zurück zu drängen. Nun wird es Zeit, den Weg in die Normalität zu finden. Unser gesellschaftliches Leben hat unter Corona auf allen Ebenen stark gelitten. Fast vollständig zum Stillstand kam in dieser Zeit die Kultur. In einer Zeit, in der sportliche Großereignisse wieder für viele Zuschauer direkt erlebbar werden,sind kulturelle Veranstaltungen nach wir vor strengen Maßstäben unterworfen.
Darunter leiden nicht nur die professionellen Künstler. Unsere Chöre und Laienorchester versuchen gerade wieder einen Neustart. In einigen Fällen ist der Probebetrieb jedoch nur im Außenbereich erlaubt. Hier gibt es deutliche Unterschiede in der Auslegung und Handhabung der gesetzlichen Vorschriften und der Verordnungen. Manche Kommunen erlauben bereits einen Probebetrieb in Räumen unter Einhaltung der entsprechenden Hygienevorschriften, während andere Kommunen unseres Kreises die dafür vorgesehenen städtischen und örtlichen Einrichtungen noch nicht zur Verfügung stellen. Das erschwert die Arbeit der Laienchöre und Musikvereine sehr und behindert einen kontinuierlichen Wiederaufbau und Neustart. Viele Chormitglieder sind schon im fortgeschrittenen Alter und haben durch die Priorisierung bereits ihre zweite Impfung erhalten.
Viele jüngere Chormitglieder haben ihre Bereitschaft zu einem aktuellen Testsignalisiert, um am Probebetrieb teilhaben zu können. Die Vereinsvorstände stehen in regelmäßiger Verbindung mit den Gesundheitsämtern und entwickeln Konzepte, um die Hygienevorschriften einzuhalten. Auch unser Kreis ist in Bezug auf die Inzidenzzahlen seit geraumer Zeit in der vom Bund und den Ländern vorgesehenen 2. Phase. Es ist dringend erforderlich, den Vereinen geeignete Probemöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Allen sollte auch wieder bewusst werden, wie wichtig diese Form der kulturellen Arbeit für das soziale Miteinander und die Gesundheit des Einzelnen ist. Vorsicht ist in Zeiten der Pandemie wichtig, sie darf jedoch nicht zur lähmenden Angst werden. Daher die dringende Bitte an alle Kommunen: Stellt den Vereinen wieder entsprechende Probemöglichkeiten zur Verfügung, damit sich das gesellschaftliche Leben wieder normalisieren kann.
Kulturbetrieb in und nach der Pandemie