Über ein Mammut-Projekt und ausstehende Förderungen

SKV zog Jahresbilanz

Bei der Jahreshauptversammlung des Stadtverbandes der kulturellen Vereine der
Stadt Rüsselsheim e. V. (SKV), zu der am vergangenen Sonntag (18.03.) insgesamt 44 Delegierte aus 30 Mitgliedsvereinen den Weg in die Räume des ,,Treff“ fanden, ließ die Verbandsvorsitzende Sabine Schaplowski das vergangene Jahr 2017 im Geschäftsbericht des Vorstandes Revue passieren. Vom Stadtverband werden zur Zeit 52 Vereine mit rund 5.500 Mietgliedern vertreten.

Delegierte und Gäste, zu denen u. a. auch Bürgermeister Dennis Grieser als zuständiger Kulturdezernent, Kultur und Theater-Leiterin Karin Krömer, Kultursteuerer Christian Reiling und der zweite Vorsitzende des Sportbundes Wilfried Hauf gehörten, erfuhren, dass der Vorstand des SKV im Berichtszeitraum zehn Sitzungen durchführte und sich gemeinsam mit dem Partnerverband ,,VIV“, deren erste Vorsitzende Biljana Nicin ebenfalls zu Gast war, zu zahlreichen Arbeitssitzungen traf. Den Verbandsalltag dominerten hierbei drei Themen: Die Vorbereitung und Durchführung des Vereinsdorfes während des Hessentages, die geplante Verbandsfusion des SKV und VIV sowie die Haushaltslage der Stadt Rüsselsheim.

Bürgermeister Grieser dankte in seinem Grußwort, dem Stadtverband für seine gute Arbeit. Beim vergangenen Hessentag habe sich Rüsselsheim mit seinem Vereinsdorf deutlich von anderen Hessentagen abgehoben und sich hiermit von seiner besten Seite präsentiert. Der Verband und die teilnehmenden Vereine hätten zum Erfolg des hiesigen Landesfestes einen ganz wesentlichen Anteil beigetragen. Auch der Vertreter des Sportbundes Wilfried Hauf dankte für eine hervorragende Zusammenarbeit.

Mit Bedauern stellte der Vorstand fest, dass der bisher nicht genehmigte Haushalt dazu geführt hat, dass die Vereinsförderung an die Mitgliedsvereine des SKV erstmalig nicht ausgezahlt wurde. Dies bringe Vereine, die mit der Förderung für den Fortbetrieb Ihrer Vereinstätigkeiten rechnen, in schwierige Situationen. Der SKV hat aufgrund dieser Gegebenheiten, die Sorgen seiner Mitgliedsvereine in einem Schreiben dem Stadtverordnetenvorsteher mitgeteilt.

Als Ergebnis wird in absehbarer Zeit wird ein Gespräch der Verbände mit dem Ältestenrat der Stadt stattfinden um ein Verständnis der Finanzsituation der kulturellen Vereine zu vermitteln und eine Lösung anzustreben.

Auch die Verleihung der Plakette für kulturelle Leistungen wurde ausgesetzt. Seit 26 Jahren ist es das erste Mal, das eine Auszeichnung, die für ehrenamtliches Engagement verliehen wird und sich vom finanziellen Aspekt her sehr in Grenzen hält, nicht durchgeführt wird.

„Menschen bringen sich in dieser Stadtgesellschaft jeden Tag ein und werden so belohnt, in dem eine vergleichsweise kleine Ehrung, die aber dem Inhaber sehr viel bedeutet, nicht verliehen wird“, kritisierte Sabine Schaplowski. Dennoch rief Sie die anwesenden Delegierten dazu auf, trotz der verfahrenen Lage verdiente Mitglieder aus den Reihen der Vereine für die Verdienstmedaille vorzuschlagen. Bis zum 30.09. besteht auch in diesem Jahr noch die Möglichkeit dazu.

Überaus positiv wurde im Bericht des Vorstandes über den Hessentag im Juni 2017 resümiert, der vom SKV gemeinsam mit seinem Partnerverband VIV organisiert und durchgeführt wurde. „Das war ein Mammut-Projekt“, bilanzierte die Verbandsvorsitzende, welches alleine an den zehn Veranstaltungstagen mehr als 480 Arbeitsstunden erforderte. Neben den teilnehmenden Vereinen dankte Sabine Schaplowski den beiden „Hessentagsbeauftragten des Vereinsdorfes“. Zum einen bei Markus Behrend, der bereits weit im Vorfeld den größten Teil des Kontaktmanagements mit den Bewerbern, den Standbetreibern, der Stadt und anderen durchgeführt hatte und den logistischen und den koordinierenden Teil übernahm und bei Athina Theodoridou, die das Bühnenprogramm zusammenstellte, im Vorfeld den Kontakt mit den Bands und Darbietenden hielt und dafür sorgte dass alles reibungslos auf der Bühne ablief. In Ihren Dank schloss die SKV-Vorsitzende aber auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt und des Eigenbetriebes Kultur 123 ein, die dem SKV immer mit einem offenen Ohr sowie Rat und Tat zur Seite stehen.

Auch in Sachen „Verbandsfusion“ konnten Neuigkeiten berichtet werden. Erek Weidner, zweiter Vorsitzender, gab einen aktuellen Überblick über die Fortschritte. Bereits erstellt wurde als Arbeitspapier ein Satzungsentwurf für einen neuen Kulturverband, der auch bereits durch einen Fachanwalt für Vereinsrecht geprüft wurde. Dieser riet zudem, statt einer Auflösung und Neugründung, eine „Verschmelzung der Altverbände“ vorzunehmen. Der Projektfahrplan wurde entsprechend aktualisiert und bekannt gegeben. Nach derzeitiger Planung soll es, nach weiteren Prüfungen und Beratungen sowie vorheriger Information der Mitgliedsvereine, voraussichtlich am 16.09. dieses Jahres zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung in den Verbänden kommen, die die Verschmelzung zu beschließen hätte.

Aktuell bereitet sich der Stadtverband zudem auf das Festival der Kulturen vor, welches am 09. und 10. Juni 2018 auf dem Theaterplatz „Am Treff“ stattfinden wird. In diesem Jahr eröffnet das Festival der Kulturen auch offiziell die städtische „Kultur im Sommer“-Reihe. Highlights werden neben den kulinarischen Angeboten der Vereine auch das Bühnenprogramm, Theaterführungen sowie eine erneute Ausstellung von Lego-Modellen im Theater sein. Für den Samstagabend wurde bereits ein stimmungsgewaltiger „Special-Act“ verpflichtet.

Der Kassenbericht, der durch SKV-Kassierer Hans-Werner Lutz vorgetragen wurde, fiel positiv aus. In der Folge wurde dem Antrag der Kassenprüfer auf Entlastung des Vorstandes einstimmig zugestimmt. Als zweiter Kassenprüfer für die nächsten zwei Jahre wurde Thorsten Steinborn gewählt.

Anträge an den Verband wurden keine gestellt, so dass die Versammlung nach Bekanntgabe der nächsten Termine, nach eineinhalb Stunden geschlossen werden konnte.